Dienstag, 3. August 2010

Kunsthaus Zürich

Am meisten beeindruckt hat mich in der Ausstellung von Thomas Struth die Serie der Familienportraits, die nach der Zusammenarbeit mit einem Psychiater entstanden, für den er in einer Studie gearbeitet hatte (wenn ich richtig wiedergebe, was mir der Audioguide erzählte). Die Familien wurden gebeten, sich an einem von ihnen gewählten Ort selber aufzustellen. Die einzige Auflage war, in die Kamera zu blicken. Erstaunlich, was aus einer solchen Aufstellung herauslesbar ist und wie unterschiedlich die Konstellationen in einer Familie sein können! Auch die Serie der Betrachter gefällt mir, vor allem wenn sie in Lebensgrösse beeindruckt. Zu der Serie der Museen meinte meine fast erwachsene Tochter, das sei eine simple Masche, um sich selber zu erhöhen. Überhaupt war sie nicht so begeistert. Ich vermute, weil sie bereits mit dieser Form der Bildsprache aufgewachsen ist und diese Art der Fotografie für sie alltäglich geworden ist.

Gefreut haben wir uns dann beide am Strichmännlein von Harald Nägeli, das neu vor dem Museum hinter dem Höllentor von Rodin verschwindet oder hervorspringt, je nach Perspektive, wobei ich mich gefragt habe, ob da noch ein anderer mit der Spraydose ergänzt hat, und wie die Öffentlichkeit wohl damit umgehen wird.
Die Ausstellung von Thomas Struth dauert noch bis 12. September und hat eine eigene Homepage.

Elisabeth Eberle

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