Ich muss gestehen, dass ich zunächst mal lachen musste, als ich vor ein paar Tagen den Namen hörte. Bis dato kannte ich Erwin Wurm nämlich noch nicht. Sein Name ist wenigstens so kurios wie der von Hans am Ende (deutscher Impressionist aus der Worpsweder Künstlerkolonie). Zum zweiten mal lachen musste ich, als ich mir seine Arbeiten im www ansah, so zum Beispiel ein komplettes Einfamilienhaus auf dem MUMOK in Wien:Der Mann lässt es richtig krachen - und Schmach über mich - ich kannte ihn wirklich noch nicht. Dabei wurde er 2007 in Deutschland zum Künstler des Jahres gewählt und bonzt mit fetten Ausstellungen, beispielsweise in den Deichtorhallen. Wunderbar skurril finde ich auch seine One Minute Sculptures, wo er Ausstellungsbesucher mit irgendwelchen Fundstücken auf unmöglichste Art und Weise posieren lässt. Weiterhin sind seine Fat Sculptures recht bekannt, bei denen Erwin Wurm Alltagsgegenstände wie Autos oder Häuser - auch hier lässt er es immer gleich richtig krachen - in weich aufgeblähten Versionen zeigt:Hinter diesen diesen "Fat-"Skulpturen steht ein komplexes sozialkritisches Anliegen welches sich mit dem Überfetten der Gesellschaft auseinandersetzt, wie ich aus einem Interview bei vernissage.tv entnehmen konnte. Diesen - in meinen Augen auch etwas skurrilen - Zusammenhang stützt der österreichische Künstler durch ausstellungserweiternde Fotografien und Installationen.
Meiner Meinung nach handelt es sich bei seinen Arbeiten um ein ironisches Abhandeln von Statussymbolen unserer Gesellschaft im Riesenformat. Die Skulpturen sind nur beim ersten Hinsehen lustig. Eigentlich treffen sie einen problematischen Kern in unserem materialistischen Denken. Erwin Wurm ist einer, der nachdenkt. Und er hat sich einen Namen gemacht, über den man nicht lachen sollte.
Freitag, 22. Mai 2009
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2 Kommentare:
Glaube man kann, darf, kann, sollte schon lachen dürfen, es gibt doch kaum etwas, dass so wunderbar subversiv ist wie das Lachen (über Status und Standard)!? Wenn Wurm keinen Humor hatte würde er seine Aussage anders formulieren und hatte einen schicken Künstlernamen.
Rubin
:-)
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