Ein Beitrag von Elisabeth Eberle.
Im Emmental liegt ein Dorf namens Trubschachen inmitten voralpiner saftig grüner Hügel mit stattlichen Bauernhöfen und Wirtshäusern und einem Kulturverein, dem ein lokaler Unternehmer mit einer Guetslifabrik (Kekse) vorsteht. Dieser Verein stellt alle paar Jahre eine hochkarätige Ausstellung mit Schweizer Kunst aus privaten Sammlungen und Institutionen zusammen. Darunter fallen auch Nichtschweizer, die hier leben oder gelebt haben. Das Dorf räumt die beiden Schulhäuser, in den Klassenzimmern und der Turnhalle werden alle nötigen Vorkehrungen von der Cafeteria bis zum Klimagerät untergebracht, und über 300 Leute helfen als freiwillige Helfer mit. Die Kasse wirkt schon fast familiär und die Stimmung im Eingangsbereich hat etwas von einem Kirchenbasar.
Fast umgehauen hat es mich bereits im ersten Saal, der Turnhalle, in der ungefähr 16 Gemälde von Ernst Ludwig Kirchner versammelt waren. Weiter ging's mit Marianne von Werefkin, Helen Dahm, Eva Aeppli, Meret Oppenheim und Alois Lichtsteiner bis in die Gegenwart, um nur einige Künstler herauszupicken. Die Kombination von dörflicher Idylle, Enthusiasmus der Leute und Kunstgenuss war wirklich ein Erlebnis!
Die 18. Ausstellung in Trubschachen dauert nur noch bis Sonntag, ist aber einen Umweg wert: www.ausstellung-trubschachen.ch
Samstag, 18. Juli 2009
Ein Schweizer Bilderbuchdorf zeigt Weltkunst
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2 Kommentare:
"Guetslifabrik" :-D
Wir sahen diesen Herrn Kambly (so heissen auch die Traditionsguetsli) und meinten, er sei Kunsthistoriker, weil er Besuchern die Ausstellung so meisterhaft erklärte. Erst später, als ich die Fernsehsendung zur Ausstellung im Internet anschaute, merkte ich, wer das war. Auch der Dorfpfarrer und andere Interessierte führen durch die Ausstellung.
Elisabeth
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