Mittwoch, 26. August 2009

Bericht zur Biennale in Venedig

Von Florian Aschka.

Die Biennale in Venedig, ein Muss für jeden Künstler und Bildungsbürger oder für die, die sich dafür halten.
Sicher, es war nicht alles schlecht bei der Biennale 2009, aber doch überraschend viel. Allen voran der deutsche Beitrag, der zwar nicht alleine dasteht als schlechter Versuch, ein Land auf dem internationalen Kunstparkett zu präsentieren, aber doch was die Intensität betrifft herausfällt. Zum x – ten mal setzt man sich mit der brutalen (Architektur-) Geschichte des deutschen Pavillons auseinander... man arbeitet sich ab man stellt Bezüge her und es bleibt ... nichts. Liam Gillick gibt vor sich ein Jahr lang intensiv mit der deutschen Geschichte beschäftigt zu haben ... doch bleibt beim Betreten des Pavillons die Frage, ob man das Ganze nicht auch in einer einwöchigen Internetrecherche erledigen hätte können (mit gleichem Ergebnis, auch für den Künstler und seinen Erkenntnisgewinn). Man fragt sich wirklich, muss es sein dass man sich nun immer und immer wieder an der „Nazivergangenheit“ des Pavillons abarbeitet? Zwar bin ich mir dessen nicht ganz bewusst, da ich mich noch nicht solange in der Kunstwelt bewege, aber ich denke, selten hat bis jetzt jemand auch nur erwähnt, dass der deutsche Pavillon vormals der Ausstellungsraum des Königreichs Bayern war... auch ein interessanter Aspekt, der allerdings beim geneigten internationalen Kunstpublikum sicher nicht den schalen Beigeschmack wie der Beitrag zum Umbau in den 30ern erzeugen würde.
Auch muss ich sagen, war doch ziemlich unverständlich, wieso die Preise in diesem Jahr an so schwache Beiträge vergeben wurden... so hat zum Beispiel Tobias Rehberger für sein Bistro/Bar einen Preis gewonnen ... zugegebenermaßen war die Bar ganz nett aber leider nicht mehr als eine nette Bar, hingegen wurden wirklich schöne und bewegende Beiträge wie der im Niederländischen Pavillon mit keiner Silbe gewürdigt. So fiel der Fokus auf die eher schlechteren Arbeiten und die guten gingen doch ein wenig unter... nichtsdestotrotz ist die Biennale sehenswert – besonders die kleineren nationalen Beiträge die über die ganze Stadt verstreut liegen. Unter anderen besonders gut gefielen der recht poetische Beitrag Lettlands mit dem Künstler Miks Mitrevics, der in diesem Jahr bereits den Puvitis Preis in Riga gewonnen hat.
Auch der Pavillon Singapurs bezauberte den Betrachter mit seiner kruden Mischung aus romantischer Verklärung der asiatischen Kinowelt der 60er und einem seltsamen Universum, das mit Geschlechtsrollen und Identitäten spielt („In Love for the Mood“).
So muss ich abschließend sagen, dass mich die Beiträge aus anderen Ländern doch recht versöhnlich gestimmt haben mit der Biennale, von der Stadt ganz abgesehen, die trotz der Horden von Touristen immer noch Charme und Ausstrahlung hat.

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