Freitag, 16. Oktober 2009

Hitlerzwerge in Straubing

Der Präsident unserer Nürnberger Akademie, Ottmar Hörl, macht mal wieder bundesweite Schlagzeilen. Diesmal mit kleinen schwarzen und goldenen Zwergen, die ihre Rechte zum Hitlergruß erhoben haben.Von denselben steht nun eine ganze Parade in Straubing und spaltet dort das Bürgerlager. Den meisten Menschen scheint die Ironie der Zwerge nicht begreifbar, sie fürchten um die Reputation ihrer Heimatstadt. Was man ihnen ja auch zugutehalten darf. Ist damit die Aktion von Professor Hörl das geworden, was er sich davon verspricht?

Ich weiß nicht so recht. Sein hehres Anliegen kann ich mit der Installation in Straubing so nicht direkt in Verbindung bringen, die Zwerge sind offensichtlich nicht selbsterklärend. Ein anderer Punkt würde mich auch noch sehr interessieren. Nämlich der der geschichtlichen Belastung von Symbolen und deren Rehabilitierung. Leider habe ich keinen schriftlichen Nachweis und kann daher ein Jonathan Meese Zitat nur aus dem Gedächtnis wiedergeben: auf die Frage nach seiner häufigen Verwendung von Hakenkreuzen: "Diese Hakenkreuze müssen doch ein Recht haben sich wieder neu zu deuten. Sich wieder eine neue Identität anzuziehen."

Leistet man vielleicht mit solchen Vorstößen nicht auch Vorschub zur Verharmlosung der Geschichte? Der Tag wird kommen, da man entspannt auf den 2. Weltkrieg schaut. So in etwa wie wir heute die grauenhafte Zeit des 30jährigen Krieges und seiner Pestwellen in Zahlen und Fakten gegliedert haben. Wie auch immer - Ottmar Hörl hat diese Tage viel zu erklären.

André Debus

3 Kommentare:

©scherl hat gesagt…

hakenkreuze sind gefährlich …
1. kasseler avantgardestammtisch: daß man das noch erleben darf ...

André Debus hat gesagt…

Haha, da hats' Euch aber böse erwischt... Tja - sie sind halt doch ein beliebtes Thema für die hehre Kunst: Augenwischerei

André Debus hat gesagt…

Den anonymen Kommentar an dieser Stelle habe ich entfernt, da ich ihn als unnötige Beleidigung gegen Herrn Hörl aufgefasst habe.