Montag, 18. Januar 2010

Plakativ!

Unter dieser Überschrift läuft gerade eine Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. 350 historische Plakate werden in einer wie gewohnt bravourös inszenierten Show präsentiert.Plakativ! wird begleitet von einem opulenten und schick gestalteten Katalog, der mit 38 Euro Subskribtionspreis leider meinen finanziellen Handlungsrahmen sprengt. Für Designer ist dieses Buch, welches im normalen Handel mit 50 Euro veranschlagt wird, jedoch ein Muss. Wobei mich diese Ausstellung wieder einmal davon überzeugt hat, dass die Bildende Kunst viel von der Angewandten lernen kann. Schließlich brilliert ein gutes Plakat mit zielstrebiger Ästhetik, die dann sehr konsequent und mit gutem Kompositionsgefühl umgesetzt wird. So manches Tarnbild in so mancher Gruppenausstellung könnte etwas von diesem Durchsetzungsvermögen der Plakatwelt gebrauchen. Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es hier.

Überhaupt bereitet ein Besuch im Germanischen Nationalmuseum momentan große Freude. Neben einer ebenfalls schön gestalteten Ausstellung zu bibliophiler Druckkunst aus Hamburg scheint nach vielen Jahren Abstinenz die umfangreiche Abteilung für Kunst der Dürerzeit und des Barock kurz vor ihrer erneuten Eröffnung zu stehen. Die ersten Bilder stehen bereits an ihrem zukünftigen Hängeplatz. Ich freue mich schon riesig darauf meine alten Bekannten wieder zu sehen.

Wer sich jetzt (zu Recht) animiert fühlt wieder einmal das Germanische Nationalmuseum zu inspizieren, der möchte bitte die Gelegenheit nicht verpassen in der Kreis-Galerie, schräg gegenüber vom Haupteingang, vorbeizuschauen. Dort zeigt nämlich zur Zeit Christian Hiegle, ein Malerkollege aus Nürnberg, der mit konzentriertem Blick und Strich emblematische Abbilder seiner nächsten Umgebung schafft.Viele der Bilder sind, wie das Frontispiz der Einladungskarte, pleinair im Wald entstanden. Nähere Informationen zu den Ausstellungsdaten findet man hier.

Ein Besuch in der Kartäusergasse lohnt aktuell vielfach.

André Debus

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