Die c/o Galerie im alten Gründerzeit Postfuhramt in der Oranienburger Straße zeigt den DDR Fotografen Roger Melis. Roger Melis ist einer der Chronisten des intellektuellen wie des Lebens der kleinen Leute der DDR. Die Fotografien sind kleinformatig (30x40cm) und schwarzweiß, handabgezogen. Keine überdimensionalen auf Überwältigung zielende Riesenformate wie wir sie aus der Werbung kennen oder aus zeitgenössischen Kunst-Fotografieausstellungen.Die Ausstellung zeigt Porträtaufnahmen der intellektuellen Elite der untergegangenen DDR (Wolf Biermann, Peter Huchel, Sarah Kisch etc.). Die Aufnahmen setzen die Persönlichkeit in Hochformaten in Szene und stehen in schrägem Kontrast zu den Arbeiteraufnahmen, die wie bei den frühen Versuchen August Sanders eine Berufstypologie mittels der Fotografie herzustellen suchen. Schon die Titel verweisen darauf, dass die Person hinter dem Beruf verschwindet. Die Menschen sind in ihrer Berufskleidung abgebildet und die Titel bezeichnen sie als Müller, Maler, Bauarbeiter. Eine dritte Aufnahmengruppe bilden die Genre Bilder des Straßenlebens sowohl in der DDR als auch in Moskau, Paris, London. Hier bevorzugt Melis Totalen, die dem Betrachter eine Orientierung anbieten.
Roger Melis, Chronist und Flaneur, 6. März - 2. Mai, c/o Berlin, Oranienburger Str. 35/36, 10117 Berlin
Joas Sebastian Nebe
Montag, 8. März 2010
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