Freitag, 22. Januar 2010

Haiti – die endlose Befreiung

Durch das schwere Erdbeben in Haiti bekommt die Ausstellung „Haiti – die endlose Befreiung“ des mehrfach ausgezeichneten Fotografen Thomas Kern im Forum für Dokumentarfotografie der Coalmine Fotogalerie in Winterthur eine überraschende Aktualität.Einige der über die Dauer vieler Jahre mit der analogen Kamera entstandenen Schwarzweiss-Aufnahmen über das Leben in Haiti sind online auf www.coalmine-online.ch einsehbar. Ausstellung vom 20.1. – 31.3.2010 (Auf dem kleinen Quadrätchen unten können die Bilder verschoben werden. Durch Anklicken erscheint ein erklärender Text.)

Elisabeth Eberle

Mittwoch, 20. Januar 2010

100 000 $

Wanted: Künstler aller Techniken bis 35 Jahre, hohe Belohnung:
100 000 Dollar für den ersten Platz! Zweite Plätze gibt es nicht, nur die Möglichkeit einer Ausstellungsbeteiligung in Kiew. Der Pipelinebaron Victor Pinchuk, seines Zeichens Billionär und verheiratet mit der Tochter eines ehemaligen Präsidenten der Ukraine, sammelt nicht nur Hirst, Rauch, Gursky, Murakami und Jeff Koons - die zukünftigen Stars kreiert er sich gleich selber. Ein guter Geschäftsmann weiß eben wie man sich Vorkaufsrechte sichert.Also auf zur wilden Hatz. Oben genannte Künstler wurden als Mentoren für die Gewinner engagiert, die Jury ist international und prominent. Herr Pinchuk klotzt und kleckert nicht. Online und kostenfrei anmelden kann man sich auf:
www.futuregenerationartprize.org
Nur sind Eure Chancen enorm gesunken weil ich nämlich auch teilnehme. Wilder Osten - ich komme!

André Debus

Montag, 18. Januar 2010

Plakativ!

Unter dieser Überschrift läuft gerade eine Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. 350 historische Plakate werden in einer wie gewohnt bravourös inszenierten Show präsentiert.Plakativ! wird begleitet von einem opulenten und schick gestalteten Katalog, der mit 38 Euro Subskribtionspreis leider meinen finanziellen Handlungsrahmen sprengt. Für Designer ist dieses Buch, welches im normalen Handel mit 50 Euro veranschlagt wird, jedoch ein Muss. Wobei mich diese Ausstellung wieder einmal davon überzeugt hat, dass die Bildende Kunst viel von der Angewandten lernen kann. Schließlich brilliert ein gutes Plakat mit zielstrebiger Ästhetik, die dann sehr konsequent und mit gutem Kompositionsgefühl umgesetzt wird. So manches Tarnbild in so mancher Gruppenausstellung könnte etwas von diesem Durchsetzungsvermögen der Plakatwelt gebrauchen. Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es hier.

Überhaupt bereitet ein Besuch im Germanischen Nationalmuseum momentan große Freude. Neben einer ebenfalls schön gestalteten Ausstellung zu bibliophiler Druckkunst aus Hamburg scheint nach vielen Jahren Abstinenz die umfangreiche Abteilung für Kunst der Dürerzeit und des Barock kurz vor ihrer erneuten Eröffnung zu stehen. Die ersten Bilder stehen bereits an ihrem zukünftigen Hängeplatz. Ich freue mich schon riesig darauf meine alten Bekannten wieder zu sehen.

Wer sich jetzt (zu Recht) animiert fühlt wieder einmal das Germanische Nationalmuseum zu inspizieren, der möchte bitte die Gelegenheit nicht verpassen in der Kreis-Galerie, schräg gegenüber vom Haupteingang, vorbeizuschauen. Dort zeigt nämlich zur Zeit Christian Hiegle, ein Malerkollege aus Nürnberg, der mit konzentriertem Blick und Strich emblematische Abbilder seiner nächsten Umgebung schafft.Viele der Bilder sind, wie das Frontispiz der Einladungskarte, pleinair im Wald entstanden. Nähere Informationen zu den Ausstellungsdaten findet man hier.

Ein Besuch in der Kartäusergasse lohnt aktuell vielfach.

André Debus