Sonntag, 27. Februar 2011

Richard T. Scott

Und wieder habe ich jemanden gefunden. Jemanden der sich selbst auf seinen Bildern klont. Und diese sind nicht von schlechten Eltern. Richard T. Scott (der eingeschobene Buchstabe soll in den USA angeblich karrierefördernd wirken) präsentiert - "Tusch" - sich selbst:


Brilliant ist natürlich seine Technik, insbesondere wenn man bedenkt, dass er sein Erststudium 2002 begonnen hat. So glänzend, wie er seine Portraits fertigt, darf er sich zahlenden Publikums wohl gewiss sein:


Doch möchte ich ihn hier gewiss nicht auf seine Technik reduzieren. Noch mal so spannend ist nämlich seine Tätigkeit als Kunsttheoretiker. Hier hängt er der Kitschtheorie eines gewissen Odd Nerdrum an, den ich hier demnächst auch noch mal näher vorstellen möchte (der gehört nämlich seit zwei Wochen zu meinen absoluten Lieblingskünstlern, nachdem mich Jürgen Weiß auf ihn aufmerksam gemacht und auf den Zusammenhang mit Richard T. Scott hingewiesen hat). Nur ist Scott nicht einfach einer von vielen Künstlern, die halt auch schreiben (ihr kennt ja auch solche), sondern der ist richtig gut. Daher wird sein Blog Art Babel, auch wenn englischsprachig, fortan in unserer Blogroll vertreten sein.

Jedenfalls hat mir diese Internet-Zufallsbekanntschaft die letzten Wochen eine Vielzahl neuer Erkenntnisse über die Möglichkeiten und den Stand heutiger Malerei gebracht.

André B. Debus

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Der ganze Kult um den Maler Odd Nerdrum erinnert mich schon lange an die Gruppe der Präraffaeliten, nur dass dieses Mal der Begriff Präduchampisten zu prägen wäre.

Rubin

André Debus hat gesagt…

Haha. Naja, die Intension ist vielleicht anders. Nerdrum würde die Postmoderne nicht leugnen. Er will nur auch nichts damit zu tun haben, so wie ich dass verstanden habe. Er ist halt einen sehr eigenen Weg gegangen. Was seine Jünger angeht, da wird schon ein arger Personenkult um ihn getrieben, scheints mir. Vergöttern will ich ihn nicht, aber seine Bilder finde ich trotzdem äusserst eindrücklich.

Anonym hat gesagt…

Na, geleugnet haben die Präraffaeliten die Zeit nach Raffael auch nicht gerade, sonst hätten sie wohl nicht die Präposition Prä verwendet. ;-)
R.