Nach einer intensiven Besprechung meiner "naturalia" wollte ich eigentlich den Hamburger Bahnhof besuchen, als ich mich plötzlich an einen Fernsehbeitrag der Sendung Kulturplatz des Schweizer Fernsehens über die Nasssammlung des Berliner Naturkundemuseums erinnerte, die aus einem zerbombten Seitenflügel des Museums mit den Schweizer Architekten Diener&Diener neu aufgebaut wurde. Die Architekten liessen die alte Fassadenstruktur fensterlos in grauem Beton nachgiessen, so dass die ergänzten Teile sich vom restlichen Backstein deutlich absetzen und die Sammlung zu einem feuersicheren Bunker wurde.
Berauscht stand ich in diesem riesigen fensterlosen, dunkelrot gestrichenen, gekühlten und raffiniert beleuchteten Naturaliengruselkabinett mit tausenden von Gläsern, die in riesigen Gestellen bis unter die Decke gelagert werden. Darin aufbewahrt schwimmen bis zu 200 Jahre alte Tierpräparate in Alkohol, was zum Teil zu einer optischen Verzerrung beiträgt und die schaurige Ästhetik noch erhöht.
Schlangen, Rochen, Haie, die noch immer Wissenschaftlern als Studienobjekt dienen.
Leider kann der gute Beitrag von SF Kulturplatz online nicht angeschaut werden, aber hier fand ich ein ganz passables Video, das aber leider den Eindruck des ganzen Raums nicht so gut wiedergibt.
Elisabeth Eberle
Samstag, 9. April 2011
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2 Kommentare:
Ja wat nu? Die eine findet es "schön, anzugucken, was die Leute sich so eingelegt haben."
Die Nächste argwöhnt "schön" sei "vielleicht nicht das erste Adjektiv, das dem Besucher einfällt".
Würd ich mich durchaus anschließen.)
Fazit: Ja. Nee. Doch.
"Schön" geht anders.
Aber irgendwie scheint die Ausstellung schon schön.
Schaurig schön!
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