Sonntag, 12. Juni 2011

BASED IN BERLIN oder Wie aus einer Kunsthalle eine Gruppenausstellung wurde

Vor ein paar Jahren beschloss der Regierende Bürgermeister von Berlin, der in Personalunion auch Kultursenator ist, dass die Stadt eine Kunsthalle benötigt. Unbedingt und sofort. Am besten jedenfalls noch in seiner Amtszeit, weil Monsieur Mitterrand und seine präsidialen Kollegen sich in Frankreich auch immer bauliche Denkmäler setzen.


Im Lauf der Jahre musste der Bürgermeister, der auch Kultursenator in einer Person ist, Abstand nehmen von seinen "Pyramidenplänen". Alles für das Geld da war, war eine "Leistungsschau". Doch an einer Leistungsschau wollten weder die Künstler noch die Kuratoren teilnehmen, so dass aus einer Leistungsschau der in Berlin lebenden Künstlern (eines der Kriterien), eine Gruppenausstellung wurde.


Vor ein paar Tagen war Premiere. Ich bin ein bisschen in den Kunstwerken durch die Stockwerke gelaufen und auf dem Gerüst über dem Atelierhaus der Hochschule Weißensee im Monbijoupark vis-a-vis der Museumsinsel herumgeklettert, habe die drei Geländewagen aus chinesischer Fälscherwerkstatt bewundert, die dort oben abgestellt sind, und die von einem riesigen Biber angeknabberte Holzsäule in den KWs.


Mein Fazit: Der Bürgermeister hätte die 1,7 Millionen auch anders versenken können. Trotzdem ist die Ausstellung ganz sehenswert.

based in Berlin
8. Juni - 24. Juli 2011
Täglich 12h- 24h

Atelierhaus Monbijoupark
Oranienburger Straße 77

KW-Institute for Contemporary Art
Auguststraße 69

Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof
Invalidenstraße 50-51
n.b.k
Chausseestr. 128/129

Berlinische Galerie
Alte Jakobstraße 124-128

Joas Sebastian Nebe

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