Samstag, 30. Juli 2011

Better Than "Based in Berlin": Nomadic Settlers-Settled Nomads

Und jetzt mal eine gute Nachricht. Es gibt auch interessante Gruppenausstellungen, die mit weniger als 1,4 Mio. Euro mehr Eindruck machen. Ein Beispiel? Nomadic Settlers-Settled Nomads im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. Warum ich das so sehe? Weil ich um einen Beitrag für den Katalog gebeten wurde... Nähert man sich dem Mariannenplatz in Kreuzberg von Westen (dem gefragten Kreuzberg, von dem es heißt, dass es Penthouses mit Autoaufzug gäbe), stößt man als erstes auf eine Betonburg mit abblätterndem Putz, gefolgt vom U-Bahnhof Kottbusser Tor, dem Hotspot des U-Bahn-Verbrechens in Berlin (verschmutzte Fensterscheiben, Kopftuchfrauen mit riesigen Plastiktaschen oder alten, kaum schließenden Koffern voll undefinierbarem Zeug). Der Bahnhof erhebt sich über einer viel befahrenen Kreuzung, über die sich der Durchgangsverkehr von Friedrichshain kommend in Richtung Westen quält. Hier in der Nähe liegt das Ballhaus Naunynstraße, berühmt für seine dokumentarische Theaterarbeit zum Thema Migration und Integration. In einem Park das ehemalige Krankenhaus Bethanien befindet sich ein Atelierhaus, Ausstellungsräume, eine Musikschule etc. (Dies ist ein Blog. Deshalb beende ich hier die Aufzählung.)


Das Kuratorenteam, bestehend aus einem Afrikaner und zwei Europäerinnen, zaubert eine interessante, vielschichtige Ausstellung, in der munter alle künstlerischen Formate genutzt werden, um dem Schlagwort der Globalisierung/ dem Widerspruchsbegriff Sinn zu entlocken. Und das an einem Ort, der dafür wie geschaffen ist.


Nomadic Settlers-Settled Nomads
02. Juli - 28. August 2011
Kunstraum Kreuzberg / Bethanien
Mariannenplatz 2
10997 Berlin

Joas Sebastian Nebe

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