Donnerstag, 11. August 2011

Baden im Banksafe - Das Hotel de Rome, Berlin

Das Hotel de Rome, Berlin, zentral gelegen am Bebelplatz, wo die Nazis vor siebzig Jahren Bücher verbrannten, ist die Herberge der globalen Nomaden im oberen Gesellschaftssegmet. Die können die üppigen Zimmerpreise (400 - 4000 Euro pro Nacht exklusive Frühstück) als Werbungskosten absetzen. Also Hollywoodstars auf Werbetour und Topmanager auf der Suche nach Nähe zur Politik. Geboten wird für das Doppelte dessen, das die teuerste Suite im Adlon kostet klobige Designmöbel, Sofas wie schwarze Monster in den Räumen der Lobby, die ihre Mäuler aufreißen, ein Swimmingpool im ehemaligen Saferaum der Dresdner Bank, die vor dem Krieg im Gebäude ihre Zentrale hatte, ein Terrassenrestaurant auf den Platz der Bücherverbrennung.


Weshalb wir das beschreiben? Weil wir wollen, dass Sie, verehrter Leser, eine Vorstellung davon bekommen, wo reiche Sammler (auch oberstes Gesellschaftssegment) absteigen, wenn sie nach Berlin kommen, um sich die von ihrem Galeristen zusammengekauften Stücke ansehen. Und- nicht zuletzt, denn es kommen noch die Koordinaten des Hotels- wegen der Kunst an den Wänden. In der Lobby und im Bar- und Restaurantbereich schmücken schicke, hinter Plexiglas kaschierte unscharfe Fotografien die Wände.


Bitte Besichtigen!

Hotel de Rome
Behrenstraße 37
10117 Berlin
Tag und nachts geöffnet

Joas Sebastian Nebe

5 Kommentare:

Hotel Bibione hat gesagt…

Das Interieur ist nicht so gut. Ich sage dies als Architekt

André Debus hat gesagt…

Wie Sie dem Text entnehmen könnte, wollte der Kollege ja auch weniger das Interieur loben als vielmehr darauf hinweisen, dass hier eine klassische Sammlerabsteige ist. Wer also seine Kunst an den Mann bringen möchte, sollte sich viell. einen Job an der Hotelbar besorgen. Und das Interieur geflissentlich übersehen.

André Debus hat gesagt…

Wo ist hier eigentlich der Gefälltmirbutton. Sind wir nicht längst alle auf facebook umgestiegen?

André Debus hat gesagt…

Schade, dieses Jahr fahre ich zwar zwei Wochen zu einem Workshop nach Firenze, habe eine Ausstellungsbeteiligung in Carrara und mache viell. noch einen Abstecher nach Venezia. Aber Bibione werde ich wohl nicht sehen. Sonst hätte ich mir das Interieur in Ihrem Hotel mal besehen. Lieber Gruß nach Italien!

Hotel Bibione hat gesagt…

André, you are right. This is a historical place and represents an interest for a lot of people.