Samstag, 19. Mai 2012

Zwei Bluechips-Kunsträtsel an einem Wochenende

1. Ein biederes Haus in einem ruhigen Quartier in Z., barock aufgetunt, hellviolett gestrichen, angeklebte Stuckaturen und Erker an den Fassaden, ein Gartenzaun, dessen grasgrüne Staketen mit Lampen bestückt sind, schwarze Limousinen vor dem Haus mit Kennzeichen aus Z., aber dem steuergünstigeren ZG., in denen manchmal Wachmänner sitzen, vor allem nachts, damit die Masse an Bronze nicht irgendwo versehentlich zum Altmetallpreis verhökert wird.  Auf dem Garagenvorplatz steht ein monumentaler Miró, neben dem Eingang ein an eine Leuchtreklame gemahnendes, ebenso hochkarätiges Stück Kunst, vermutlich von Indiana, und auf dem Balkon versteckt sich leider hinter den Büschen eine rote LOVE-Schrift von ebendiesem Künstler. Nachbarn vermuten ein Nebenhaus der Galerie am P.-Platz mit Filiale in St. M. Das im Zuckerbäcker-Stil aufgemotzte Gebäude steht in krassem Gegensatz zur gebotenen Kunst, aber vielleicht gefällt's der hochbetuchten Kundschaft. Ich möchte nicht tagtäglich dran blicken müssen. 



2. Wenn wir schon bei den Bluechips sind, dann aber geballt und am gleichen Wochenende! Abgesehen vom mit biederen Balkonblumen bepflanzten, 12 m hohen Hund im schönen Park des wunderbaren Museums in R. bei B., ist es schon einmal sehenswert, was der Mann so alles in den letzten Jahren getrieben hat. Die Überdimensionalität und die Perfektion der Herstellung der Kunstwerke haben mich beeindruckt!


Die Lösungen der beiden Rätsel sollten in Zeiten des globalisierten Kunstmarktes ein Kinderspiel sein!

Elisabeth Eberle

P.s. Zu Nr.2 gebe ich einen Hinweis .

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