Mittwoch, 29. Juli 2009

Pekings faszinierende Hochhäuser

Zu den Prestigeobjekten urbaner Architektur in Peking zählt das neue CCTV-Headquarters, welches im Oktober eröffnet werden soll. Den Auftrag konnte das renommierte niederländische Architekturbüro OMA ergattern. Die Architektur des Hauptgebäudes ist ein Gemeinschaftsprojekt des Stararchitekten Rem Koolhaas und dem jungen deutschen Architekten Ole Scheeren, welcher als Projektleiter seit Jahren in Peking vor Ort ist. Das Gebäude stellt ein in sich gefaltetes Hochhaus vor. Die Neigung der beiden Seitenteile ist höchst spektakulär und erforderte jahrelange Berechnungen der weltweit führenden Statikfirmen.Das Architekturbüro entschloss sich für dieses Projekt anstelle der Bebauung von Ground Zero. Ihre Begründung für diesen Schritt liegt darin, dass sie mit diesem Bau sowohl architektonisch innovativer sein konnten, als auch in reale gesellschaftliche Prozesse eingreifen können. In dem Gebäude ist der staatliche Sender CCTV untergebracht. Es gibt Besucherzonen quer durch das Gebäude. Alles wird transparent gehalten, so dass die Menschen einen Einblick in die Entstehung des Fernsehprogrammes erhalten. Die klassischen "Chefetagen" wurden abgeschafft. Der grandiose Ausbblick auf Pekings Skyline und die verbotene Stadt in den oberen Stockwerken ist frei für alle. Flankiert wird dieses Gebäude vom TVCC, dem Television Cultural Center. Hier finden sich Theater, ein Tanzsaal, Aufnahmestudios, Ausstellungsräume und ein Hotel. Auch dieses Gebäude wurde von OMA entworfen und gebaut. Bei einem Brand Anfang des Jahres wurde das Gebäude schwer beschädigt.So entwickeln sich in China und überhaupt in Südostasien ganze Städte weitestgehend unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit im Westen. Südkoreanische Arbeitskollegen haben mir Aufnahmen ihrer Heimatstädte gezeigt. Gegen diese verspiegelten Megapolis wirkt New York verträumt romantisch. Das neue Selbstbewusstsein als weltwirtschaftlicher Faktor führt dort zu baulichen Entwicklungen unvorstellbarer Ausmaße.

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