Montag, 28. September 2009

Nathalie Djurberg

Die 1978 geborene schwedische Videokünstlerin Nathalie Djurberg darf man wohl zu den spannendsten internationalen Newcomern der letzten Jahre zählen. Ihre mit Knetmasse und Pappmaché in Stop-Motion-Technik erstellten Filme handeln von Tod, Gewalt und Sex. Sie nehmen unsere westliche Gesellschaft mit ihren alten Traditionen und Vorstellungen auf das Böseste auseinander. Hier ein Still aus ihrem Film "Wir sind nicht zwei, wir sind einer":Selbst die Präsentation der Filme kann einem die Schamesröte ins Gesicht treiben. So installierte sie in einer Ausstellung im Museum des Modekonzerns Prada in Mailand einen weiblichen Torso, durch dessen Loch im Hintern man sich die Filme besehen musste. Auf der diesjährigen Biennale in Venedig wurde sie mit einem silbernen Löwen ausgezeichnet. Einen Blick in die Installation gibt es hier zu sehen (jugendfreie Aufnahme):Einen nicht jugendfreien Blick auf einen kurzen Ausschnitt einer ihrer Filme kann man sich hier besehen.

Die Kunstzeitung fand einen schönen Subtitel für den Aufmacher ihrer Augustausgabe: "Nathalie Djurberg knetet die Realität durch en Fleischwolf des Makabren". Bei aller Fabulierlust spricht dieser Satz die einfache Wahrheit hinter der Arbeit der jungen Künstlerin an: Es geht ihr zwar schon um Provokation, aber nur als Mittel zum Zweck, nämlich um damit reale Zu- und Mißstände unserer Gesellschaft an den Pranger zu stellen.

André Debus

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Really DIGG the "Ausschnitte". Very strong. Thanks for posting AD!
Theme Bannenberg

André Debus hat gesagt…

She is really good and has a lot young artists as fans. Me too.