Sonntag, 27. Juni 2010

Berlin Biennale (1): In den Kunstwerken

Alle zwei Jahre richten die Kunstwerke die Berlin Biennale aus. Immer an verschiedenen Orten. Immer in den Räumen der Kunstwerke in der Auguststraße. Vor zwei Jahren waren die Ausstellungsorte verteilt über die Auguststraße in ausstellungsuntypischen Orten wie einer leeren Kirche, einer Galeristen- und Künstlerwohnung und in dem verlassenen Backsteingebäude der jüdischen Realschule. Dieses Jahr sind die Ausstellungsorte über das Zentrum Berlins verteilt in Kreuzberg und Mitte.Die Kunstwerke präsentieren Arbeiten von 8 Künstlern in ihrem 3 stöckigen Gebäude, das durch die Kellerräume zu betreten ist. Im Keller liegen eine Kupferplatte und ein großer Holzrahmen. Im großen Ausstellungsraum des Erdgeschosses laufen Hühner zwischen den Säulen eines Holzkonstrukts, das an Betongußformen erinnert oder an riesige Holzmodelle. Darüber ein von Neonröhren ausgeleuchteter weißer Kubus. Darüber Medienarbeiten zu den Rändern unserer modernen Gesellschaft, den jugendlichen arabischstämmigen Bewohnern der Pariser Vororte und den Widerstandsbewegungen gegen Ölbohrungen durch Shell im Nigerdelta.Was draußen wartet, ein Titel, in dem Bedrohliches mitschwingt. Ein Titel, der auf die subjektive Komponente unseres physiologischen Wahrnehmungsapparates verweißt ebenso wie auf die Dinge, die wir nicht wahrnehmen, weil sie nicht zu unseren Erwartungen passen oder nicht auf den riesigen Bildschirmen der Bewußtseinsmedien Fernsehen, Internet usw. erscheinen.
6. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst
11.6.-8.8.2010
www.berlinbiennale.de

Joas Sebastian Nebe

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