Mittwoch, 25. August 2010

Martin Mannig

Martin Mannig bedient meine momentane Lieblingsschiene: narrativ, comical, böse. So richtig überviel habe ich nicht gefunden, aber er scheint recht erfolgreich zu sein. Zumindestens war er auf der Armory-Show in New York.


Einen kurzen Lebenslauf findet man auf Wikipedia, ein paar weitere Bilder wie den "Mausmenschen" auf artnet.


Wunderbar.

André Debus

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Soll jetzt keine Kritik sein (!)

Finde es nur interessant wie sich in der "Fachsprache" Begriffe einbürgern und selbstverständlich werden.

Bin gerade eben, als ich die Bilder ansah, etwas über "narrativ" gestoßen. - Ich meine, was erzählen die Bilder denn? Zitieren und interpretieren sie nicht eher? - Das ist aber nicht haarspalterisch gemeint, der Begriff "narrativ" ist mir schon bei scheinbar viel unpassenderer Gelegenheit aufgefallen. Denke, er wird Früher oder Später immer verwendet wenn, etwas Bildhaft dargestellt wird, das assoziative Bezüge zu Inhalten, ausserhalb der Arbeit erlaubt.
So ist der Begriff "narrativ" zu einen sehr fügsamen "Plastikwörtchen" geworden, - Vielleicht so wie jedes nicht gegenständliche, im Umgangston, erst mal abstrakt ist, bis weiter differenziert wird und auffällt, das jedes wahre abstrakte Bild im Grunde gegenständlich ist und so jedes wahre nicht gegenständliche Bild, keinen Falls abstrakt, sondern eben un- oder nichtgegenständlich ist.

Oder Vielleicht habe ich auch das Narrative einfach immer übersehen!?

Rubin

André Debus hat gesagt…

Ich finde Deinen Einwand berechtigt und bedenkenswert. Das Wörtchen "narrativ" setze ich mit Bedacht ein. Es steht, wenn ich es verwende, als Ersatz für das holperig klingende "erzählerisch" oder richtiger noch: "mit einer Erzählstruktur versehen".

Figurative, gegenständliche Tafelbilder haben zumeist eine Erzählstruktur. Dass bleibt kaum aus. Wie in der Literatur kann es jedoch völlig unterschiedliche Erzählsprachen geben. Deine Bilder sind in einer anderen Weise "narrativ". Sie sind klar strukturiert, die Figuren werden auf eine einfache Bühne gestellt. Du arbeitest mit Sprichwörtern oder Gedanken, die man aus den Bildern ablesen kann. Deine Art der Narration hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der Narration eines Pieter Bruegel d. Ä.

Aber es gibt halt auch andere Formen der Narration. Mythische Erzählungen, wie die Edda oder andere Gründungs- und Weltendemythen lösen den Erzählfluss durch überraschende und teils grausame Wendungen auf. Dennoch sind sie hochgradig erzählerisch. Diese Form des "Narrativen" zieht mich besonders an. Daher gefallen mir auch zuletzt Künstler aus diesem Bereich besonders gut.

Was einen Hirschbeck und einen Breugel nicht abwerten soll ;-).

Anonym hat gesagt…

Da haben's wir ja schon, ich empfinde meine Arbeit nicht unbedingt als "narrativ", da sie ja den von Dir besprochenen literarischem Ansatz kaum oder besser ganz selten hat. Und Narrativ ist ganz Gewiss ein Begriff der der literarischen Fachsprache entnommen ist.
Doch wie Du schon auch Richtig sagtest ist eine Bezugnahme bei Figurativen Bildern zu anderen Kontexten fast unumgänglich und ja auch zumeist erwünscht, doch sind das immer literarische Kontexte?
Ich, denke bei dieser Sichtweise kommt das der assoziative Gedanke oder das Denken in Bildern, wenn man es lieber so ausdrücken möchte, entschieden zu kurz.- Natürlich benennen wir dann meist unsere Assoziationen mit Wörtern, Doch die Assoziationen sind nun mal zuerst da, und m.E. oft überraschender.
- So sehe ich das, für Pieter Breugel d. Ä. kann ich natürlich nicht sprechen;-)

Im Ernst es gibt schon auch genügend heutige Maler die eher assoziativ als literarisch arbeiten und Breugel war auch damals eher eine Ausnahme. Denn es gehörte schon immer zum gutem Ton literarisch bewandert zu sein. - Leute, die dann darüber Schreiben mögen's besonders, denn da kennen sie sich besser aus und haben so mehr Sicherheit ;-)

Grusz,

Rubin

André Debus hat gesagt…

Vielleicht ist mein persönlicher Zugang da etwas zu einseitig.

Nur eines möchte ich korrigierend anfügen. Mit narrativ meine ich nicht unbedingt vorhandene literarische Texte zu illustrieren.

Bei Mannig und Co. wird ja gerade unser Bildgedächtnis gefordert.